Sieben Tage auf Korsika – Eine Woche zwischen Meer, Bergen und mediterranem Lebensgefühl in Calvi

Als ich aus dem Flugzeug steige und die warme Mittelmeerluft auf mich trifft, weiß ich sofort: Diese Woche auf Korsika wird besonders. Vom Flughafen Bastia führt die Straße entlang der Nordküste – kurvig, spektakulär, mit ständigem Blick auf das tiefblaue Meer. Zwei Stunden später erreiche ich Calvi, mein Zuhause für die nächsten sieben Tage.

Calvi – Zwischen Zitadelle und Lebensfreude

Calvi empfängt mich mit einem ganz eigenen Rhythmus. Die Stadt wirkt lebendig, aber nie hektisch. Über allem thront die mächtige Zitadelle, die im Abendlicht golden leuchtet. Am Hafen liegen Yachten neben kleinen Fischerbooten, und entlang der Promenade riecht es nach Salz, Pinien und frischem Brot.

Ich schlendere durch die Altstadtgassen, vorbei an Boutiquen, die handgefertigten Schmuck, Leinenkleider und lokale Produkte verkaufen. Hier scheint niemand zu eilen – man stöbert, plaudert, probiert. Besonders gefallen mir die kleinen Läden mit korsischen Spezialitäten: Olivenöl, Kastanienmehl, getrocknete Kräuter, Wein. Es ist eine Freude, sich durch die Düfte und Geschmäcker der Insel treiben zu lassen.

Genussmomente in Calvi – Regionalität, die man schmeckt

In Calvi wird Essen zelebriert. Fast jedes Restaurant legt Wert auf Regionalität und Frische – vieles stammt direkt von Bauernhöfen aus der Balagne oder aus dem Meer vor der Haustür.

Ein Abend bleibt mir besonders in Erinnerung: Auf der Terrasse eines kleinen Lokals am Hafen sitze ich mit einem Glas korsischem Weißwein, während die Sonne langsam hinter den Bergen versinkt. Dazu gibt es gegrillten Fisch, Zucchini mit Kräutern und einen zarten Brocciu-Käse. Nichts wirkt übertrieben – alles ist ehrlich, aromatisch und mit Liebe zubereitet.

Auch mittags finde ich mich oft in kleinen Bistros oder Weinstuben, wo es hausgemachte Tapenade, Feigenkonfitüre oder korsischen Käse gibt. Die Menschen sind herzlich, stolz auf ihre Insel – und das schmeckt man in jedem Bissen.

Strände rund um Calvi – Türkisblaues Paradies

Nur wenige Minuten vom Zentrum entfernt liegt der Plage de Calvi – ein kilometerlanger Sandstrand mit flachem Wasser und Blick auf die Zitadelle. Morgens, wenn die Sonne noch tief steht, ist der Strand fast leer. Das Meer glitzert, Möwen kreisen über den Booten, und der Tag scheint unendlich.

An einem anderen Tag fahre ich ein Stück hinaus zur Plage de Bodri – ein Traum aus weißem Sand und türkisblauem Wasser, eingerahmt von Macchia und Felsen. Hier ist das Meer wilder, klarer – ideal zum Schwimmen und Schnorcheln. Der Duft von wildem Rosmarin liegt in der Luft, und man versteht, warum Korsika oft als „Insel der Schönheit“ bezeichnet wird.

Ein Abstecher in die Berge – Korsika zeigt sein anderes Gesicht

Nach ein paar Tagen am Meer zieht es mich ins Landesinnere. Nur 30 Minuten von Calvi entfernt beginnt die raue, bergige Welt der Balagne. Enge Straßen schlängeln sich durch Olivenhaine und Kastanienwälder, vorbei an kleinen Dörfern wie Sant’Antonino oder Pigna – Orte, die aussehen, als wären sie aus der Zeit gefallen.

In Bonifatu starte ich eine kleine Wanderung. Der Weg führt durch duftenden Pinienwald, vorbei an klaren Gebirgsbächen, in denen man im Sommer wunderbar baden kann. Über mir ragen die Gipfel der korsischen Berge, und plötzlich ist das Meer ganz weit weg. Diese Nähe zwischen Küste und Gebirge macht Korsika so besonders – man kann am Vormittag schwimmen und am Nachmittag durch alpine Landschaften wandern.

Abende in Calvi – Musik, Wein und das Gefühl von Leichtigkeit

Zurück in Calvi, verbringe ich die Abende meist draußen – mal in einer kleinen Bar am Hafen, mal auf einer Restaurantterrasse in der Altstadt. Überall klingt Musik, mal Jazz, mal korsische Chansons. Die Luft ist mild, die Gläser klirren, und der Himmel über der Bucht färbt sich in Pastelltönen.

Ich merke, dass Calvi kein Ort ist, den man „abhakt“. Es ist ein Ort, den man spürt – in den Gerüchen, in den Begegnungen, in der Stille der Berge und im Rauschen des Meeres.